Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1789 erschienenenBuchausgabe so weit wie möglich originalgetreu wiedergegeben.Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert. DieRechtschreibung weicht teilweise stark von den heutigen Gewohnheitenab; dennoch wurde die Original-Schreibweise beibehalten, solange derText dadurch nicht missverständlich wird.
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Ueber den
Bildungstrieb.
Joh. Fr. Blumenbach
Prof. zu Gött. und Kön. Großbrit. Hofrath
Göttingen
bey Johann Christian Dieterich.
1789.
Ich habe seit der Zeit, da ich den ersten Aufsatz über denBildungstrieb im Göttingischen Magazin bekannt gemacht, keineGelegenheit versäumt, diesen Gegenstand durch Beobachtungen undNachdenken weiter zu verfolgen und in helleres Licht zu setzen, glaubeauch alles Wichtige gelesen, geprüft und benutzt zu haben, was vonandern seitdem für oder wider denselben in Schriften geäusert worden,und habe gesucht den Kern aus dem, was ich schon davon bekanntgemacht, und die Resultate meiner fernern zeitherigen Untersuchungendarüber, in diesen Blättern zusammen zu fassen: und sie bey diesenwesentlichen Vorzügen auch gleich im Aeusern von den vorigen unreifernAusgaben gänzlich auszuzeichnen. Göttingen, den 28ten Jan. 1789.
1. Auf dem Titel, eine Brüt-Henne als Symbol des Bildungstriebes imThierreich.
2. Auf der Anfangsleiste S. 1. ein aufkeimend Saamenkorn als Bilddieses Triebes im Gewächsreich. Nach einer alten silbernen Münze vonReggio in Calabrien beym GOLTZ.
3. Am Schluß S. 108. eine anständige und doch wie Naturkennerwissen, sehr bedeutungsvolle Vorstellung des Genusses, der dann denBildungstrieb zur Folge hat.
Von den verschiednen Wegen die man eingeschlagen hat, zu einigemAufschluß über das Zeugungsgeschäfte zu gelangen.
Was geht im Innern eines Geschöpfes vor, wenn es sich der süßestenaller Regungen überlassen hat, und nun von einem zweyten befruchteteinem dritten das Leben geben soll?
Nicht leicht wird eine Frage dieser Art genannt werde